Hybrides Arbeiten gehört für viele Menschen mittlerweile schon zum Alltag. Der Umgang und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben beschäftigen jedoch viele Führungskräfte. Wie stellt man sicher, dass man für Mitarbeiter ein gutes Arbeitsumfeld schafft, wenn sie remote arbeiten?
Wie hält man beispielsweise auch die Unternehmenskultur lebendig – dies ist laut einer Schweizer Studie zufolge eines der größten Herausforderungen der hybriden Arbeit. Viele Führungskräfte hadern der Studie zufolge auch noch mit der Remote-Arbeit der Mitarbeiter. Unter anderem liegt dies sicherlich an der Herausforderung auf Distanz zu führen. Führen auf Distanz erfordert zwei wesentliche Faktoren: Vorbereitung und Know-How. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Auf folgende Aspekte sollte man sich beim „digital Leadership“ einstellen
- Ein Großteil der Kommunikation läuft virtuell und digital ab.
- Dass Zielstrebigkeit, eindeutige Ziele und Disziplin notwendig sind, um ein Team in räumlicher Distanz effektiv zu führen
- Mitarbeiter müssen auf Basis der Leistungen beurteilt werden und nicht auf Basis der „Präsenz“
- Das Konflikte und Missverständnisse aufgrund der Distanz auftreten können
Tipps zum digitalen Leadership
Gute technische Basis für reibungslose Zusammenarbeit schaffen.
Darunter fällt eine gute Videokonferenzlösung – einfach zu bedienen. Die hürdenlose gemeinsame Nutzung von Dokumenten muss gewährleistet sein. Der Mitarbeiter muss Zugriff auf alle Dokumente haben, ganz gleich ob er im Home-Office oder im Büro ist.
Sich selbst offen und ehrlich die Frage stellen: Bin ich und meine Mitarbeiter in den technischen Tools geschult, oder bedarf es noch einer Nachhilfe (und diese Schulung dann auch in Anspruch nehmen)!
Klare Regeln festlegen – diese gehören nun mal zu einer Führungsaufgabe. Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden.
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- Definieren Sei Aufgaben, die nicht aus der Ferne erledigt werden können
- Legen Sie falls notwendig verpflichtende Büro-Tage fest
- Legen Sie leistungsorientiere Ziele Fest
- Legen Sie Kernarbeitszeiten oder Erreichbarkeiten fürs Home-Office fest
- Überprüfen Sie regelmäßig, ob Anpassungen notwendig sind
- Wann gibt es regelmäßige Meetings
- Wann Abgaben für Projekte oder ähnliches
Vertrauen schaffen und Vertrauen haben
Vertrauen ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Führen auf Distanz. Misstrauen vergiftet das (virtuelle) Miteinander. Orientieren Sie sich an den Ergebnissen – und wenn diese nicht so wie gewünscht ausfallen, fragen Sie persönlich nach. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern aktiv Ihr Vertrauen, dazu gehört auch geben Sie regelmäßig Feedback und fordern Sie wiederrum auch Feedback ein.
Strukturierte Meetings
Gut strukturierte Meetings sind eigentlich immer empfehlenswert, aber im virtuellen Raum noch wichtiger. Für eine 1-zu-1 Rücksprache für einen Wissensmitarbeiter könnte dies folgende Struktur
sein. Sowohl Mitarbeiter- als auch für Führungskraft helfen organisierte, strukturierte Meetings!
- Kurzer Smalltalk, um „warm“ zu werden
- Frage – was haben Sie sich von letzter Woche zu heute vorgenommen?
- Was hat geklappt?
- Was hat noch nicht geklappt?
- Was nehmen Sie sich für die nächste Woche vor?
- Was brauchen Sie von mir?
Stetiger Kontakt zeigt Wertschätzung
Im Büro begrüßt der „gute Chef“ seine Mitarbeiter mit einem kurzen „Hallo“ persönlich – auch im virtuellen Raum ist dies wichtig. Nicht lange – nur kontinuierlich
Loben Sie
„Nix geschwätzt ist genug gelobt“, sagt der Schwabe und ist heute noch in vielen Unternehmen Praxis. Gerade auf Distanz kann ein angebrachtes Lob ein Motivationsschub sein, so dass auf dem erreichten Niveau erfolgreich weiter gearbeitet wird.
Virtueller Kaffeefklatsch – Interaktion im Team fördern
Unterschätzen Sie nicht die Vereinsamung der Mitarbeiter im Home-Office und unterschätzen Sie auch nicht die Ideengewalt von „Nachmeetings in der Kaffeeküche“. Nicht selten entstehen in Teams Ideen oder Visionen erst in lockerer Atmosphäre in privaten Gesprächen.
Legen Sie klare Kommunikationsguidelines fest
Definieren Sie feste Regeln für Meetings, Absprachen, Unterhaltungen in Team-Chats und Emails. Sonst wird schnell aus einer Email mal eine Emailschlange, bei der am Ende keiner mehr weiß, was, wann oder wie entschieden wurde. So vermeiden Sie auch Doppelt-Arbeit für Mitarbeiter, die beispielsweise, um sicher zu gehen, eine Information in den Team-Chat stellen und dann noch eine Email hinterherschicken.
Konflikte und komplexe Entscheidungen immer persönlich besprechen
Eigentlich eine Binsenweisheit und gilt im Büro genauso wie in virtueller oder hybrider Führung. Konflikte sollte man immer persönlich klären – wenn möglich auch im Vor-Ort Gespräch und nicht virtuell. Vor allem bei Konflikten und Missverständnissen ist es für die Führungskraft wichtig, Zeit für ein Gespräch einzuräumen, die Gestik und Mimik aller Beteiligten zu betrachten und Konflikte mit Professionalität zu lösen. Und auch komplexe Themen sollten immer in einem persönlichen Gespräch geklärt werden – so können Diskussionen optimal ohne falsche Interpretationen geführt werden.