Herausforderungen und Chancen des hybriden Arbeitens
Alle Studien bestätigen es, die Zukunft wird hybrid. Die wenigsten Mitarbeiter wollen nur remote arbeiten oder aber auch nur ins Büro. Und so sind die größten Hürden derzeit, wie soll das hybride Arbeitsmodell aussehen? Einer Studie der Universität St. Gallen zufolge – an der auch wir teilgenommen haben – sind 76 Prozent der Unternehmen noch in der Entwicklungsphase, wenn es um die Ausgestaltung des hybriden Arbeitens geht. Einige Erkenntnisse, die wir für uns aus der Studie gezogen haben, möchten wir mit Ihnen nachfolgend teilen.
Insgesamt kristallisieren sich fünf verschiedene Arbeitsmodelle heraus:
1) Büro-fokussiert – Arbeiten außerhalb des Büros ist die Ausnahme.
2) Hybrid light – Die Wahl an einem Tag der Woche remote zu arbeiten.
3) Hybrid – Mitarbeiter können mehrere Tage pro Woche remote arbeiten, aber das Büro bleibt noch ein wichtiger Bestandteil.
4) Hybrid remote – vollkommen flexibler Ansatz für den Angestellten. Das Büro wird vor allem für eine persönliche Zusammenarbeit genutzt.
5) 100 Prozent remote – von den Mitarbeitern wird erwartet komplett remote zu arbeiten.
56 Prozent der Unternehmen möchten künftig Hybrid arbeiten, 21 Prozent Hybrid remote und 10 Prozent Hybrid light. Das ist eine enorme Quote, wenn man bedenkt, dass vor der Pandemie nur 35 Prozent der Unternehmen einen hybriden Ansatz in Erwägung gezogen haben. Dieser Wandel zieht sich durch alle Branchen und der größte Anstieg ist bei Unternehmen im öffentlichen Sektor zu sehen und natürlich bei Unternehmen, die vorher überhaupt nicht eine solche Arbeitsweise in Erwägung gezogen haben.
Im Durchschnitt erwarten die Unternehmen, dass Mitarbeiter/innen künftig zwei Tage die Woche von zu Hause arbeiten werden. Wenn man die Unternehmen betrachtet, die bereits eine hybride Arbeitsweise fest etabliert haben, handelt es sich um 2,5 Tage pro Woche.
Unternehmerisch stellt sich natürlich die Frage, ob eine hybride Arbeitsweise überhaupt wünschenswert ist? 87 Prozent der Unternehmen möchten die Arbeitsweise vor allem etablieren, um Spitzenkräfte im Unternehmen zu halten und gewinnen zu können.
Wo die Herausforderungen der hybriden Arbeitsmodelle liegen
- Die größte Problematik sehen die Unternehmen (89 Prozent) darin, die Unternehmenskultur lebendig zu halten. Problematisch vor allen – dies sehen wir auch – bei neuen Mitarbeitern, diesen die Unternehmenskultur näher zu bringen und sie gut zu integrieren!
- An zweiter Stelle steht die effektive Zusammenarbeit im Team. Darunter fallen unter anderem die IT-Sicherheit, die geistige Gesundheit der Mitarbeiter (Vereinsamung, Depressionen etc.) die Sicherstellung der Produktivität – ein wichtiger Faktor, wie bleiben die Mitarbeiter fokussiert und motiviert im Home-Office und die Frage, wie sich Management-Aufgaben und Management-Abstimmung gut remote erreichen lassen.
Ungeklärt dennoch wichtig für viele Unternehmen sind unter anderem steuerliche Aspekte, zum Beispiel wenn der Arbeitnehmer seinen Remote-Arbeitsplatz im Ausland hat. Weiterhin planen 80 Prozent der Umfrageteilnehmer, die Angestellten finanziell zu unterstützen, um einen gut funktionierend eingerichteten Arbeitsplatz zu Hause zu gewährleisten. Die Ausgestaltung dieser Unterstützung ist aber ebenfalls bei vielen Unternehmen noch in der Schwebe.
Stolpersteine
- In vielen Unternehmen glaubt die Führung nicht an das Konzept remote-Arbeit. Genau diese Personengruppe ist aber im Unternehmen meist dafür zuständig, die Arbeitsmodelle zu etablieren. Wird diese Arbeitsweise nicht von den Führungskräften unterstützt, wird es nicht sinnvoll im Unternehmen umgesetzt werden können.
- Die Frage nach der sinnvollen Ausgestaltung der remote-Arbeit. Die Antwort hierauf bestimmt individuell, wie die remote-Arbeit in Ihrem Unternehmen aussehen wird. Welche Arbeiten können von den unterschiedlichen Mitarbeiter-Gruppen (z.B. Vertrieb, Marketing, Buchhaltung) remote erledigt werden, welche eher vor Vor-Ort. Auch diese Fragestellung wird essentiell sein, für den Erfolg des hybriden Arbeitens im Unternehmen.